Erklärung der Zeichen auf Pfeiler 18
Zuerst einmal ist es interessant, dass sich viele der Symbole in der Rigveda wiederfinden lassen, dies stelle ich fest, obwohl ich kein Hindu bin und auch keinen Bezug zu Indien habe.
So wird spekuliert, dass „Zwillinge“, „Aśvín“, ein Symbol für die Planeten Merkur und Venus sein könnte.
Sie werden in der Rigveda beispielsweise mit der Rostgans, „Chakrâvaka“, verglichen(2.39.3), über die es heißt, dass Pärchen sich nur tagsüber sehen können, nicht nachts. In der Tat kann man Merkur und Venus nur morgens oder abends sehen. Es gibt weitere Beschreibungen in der Rigveda bezüglich der „Aśvín“, die astronomisch verstanden werden können(1.139.4, 1.180.2 und 8.9.12), man muss jedoch bedenken, dass wegen der verschiedenen Übersetzungen der recht komplizierten Rigveda natürlich Missverständnisse vorhanden sind und leider reicht das alleine nicht aus, um diesen Pfeiler zu verstehen.
Dies ist nun dieser Pfeiler 18, der Pfeiler mit den „Zwillingen”:
Betrachten wir nun die Seite dieses Pfeilers, insbesondere den sogenannten „Gürtel“, so bemerken wir folgende Symbole, „C“, ein umgekehrtes „C“ und „H“.
Ich interpretiere das „H“ Symbol ebenfalls als „Zwillinge“, in dem Fall also als Symbol für die Planeten Merkur und Venus. Das „C“ als Sonne, beziehungsweise als Seite der Sonne, dazu später mehr.
Es ist so, dass sowohl Merkur als auch Venus von einer Konjunktion mit der Erde (das ist, wenn Sonne, Merkur/Venus, Erde auf einer Linie sind) zur nächsten gleichen Konjunktion (Merkur 116 Tage, Venus 584 Tage), zuerst gar nicht sichtbar sind. Der Grund, sie liegen den ganzen Tag in derselben Richtung wie die Sonne. Daher von links, ein „C“ ohne „H“(im Folgenden BEISPIEL MIT VENUS, grün, Erde, weis).
Danach (bei Venus ungefähr 48 Tage später bis ungefähr zum 243 Tag), sind sowohl Merkur als auch Venus rechts von der Sonne morgens sichtbar. Das liegt daran, dass Merkur und Venus schneller um die Sonne drehen. Daher auf dem Pfeiler ein „C“, rechts davon ein „H“, beziehungsweise das zweite „C“ dann das „H“.
Dann sind sowohl Merkur als auch Venus nicht sichtbar, „obere Konjunktion“ (vorher „untere Konjunktion“), daher wieder nur ein „C“, hier also das „C“ nach dem ersten „H“. Da die größere Sonne die Sicht verhindert.
Und schließlich sind sowohl Merkur als auch Venus wieder sichtbar, aber auf der anderen Sonnenseite, abends, jetzt ist das „C“ umgekehrt, links davon ein „H“.
Interessant ist in dieser Hinsicht, dass wir oberhalb des „Gürtels“ auf dieser Seite einen „Fuchs“ oder „Wolf“ erkennen können.
Falls es sich um einen Wolf handelt, kann dieser in der Rigveda mit dem Mond in Verbindung gebracht werden, anscheinend sprachlich aber auch durch Beschreibungen in der Rigveda (genauer in der Rigveda 1.105.18, „der rötliche Wolf“, „vṛka“ in Vedischem Sanskrit ist eine Abkürzung für Mond / der Rotwolf lebt nur in Nordamerika). Der Mond geht immer im Osten auf. Wobei auf dem Pfeiler links vom „Fuchs“/“Wolf“ ein Bogen durch einen „Arm“ gebildet wird, der an das „C“ auf dem „Gürtel“ erinnert. Und daher könnte auf dem „Gürtel“ gemeint sein, zuerst gehen Merkur und Venus im Osten der Sonne auf. Später, bei Umkehrung des „C“, sieht man Merkur und Venus im Westen der Sonne.
Schauen wir nun auf die Vorderseite dieses Pfeilers.
Interpretieren wir dieses „U-förmige Gebilde“ als Sonne. Dieses Mal nicht zusammen, Merkur und Venus, die „Zwillinge“, von der Erde gesehen befinden sie sich vor der Sonne, „einer hinter dem anderen“. Daher „H“ vertikal, bzw. gedreht.
Merkur
|
|
|
|
|
Venus
ERDE
Dies ändert sich, nachdem Merkur auf die linke Seite der Sonne gewechselt ist, Merkur „dreht“ schneller um die Sonne als Venus. Merkur und Venus sind dann auf einer Ebene, das „H“ auf der linken Seite ändert seine Drehung.
Merkur ----- Venus
ERDE
Unterhalb des Pfeiler 18 befinden sich sieben „Vögel“. Hier stellt sich dann natürlich die Frage, ob es sich um den „Chakrâvaka“ handelt. Übrigens habe ich gelesen, dass in der Rigveda die „Aśvín“ mit dem Paṅkti-Versmaß verglichen werden, das achtsilbig mit fünf Zeilen ist, während es in fünf Jahren acht Venus Konjunktionen und in fünf Venus-Jahren acht Konjunktionen von Merkur zu Venus gibt. Im Allgemeinen scheint die Rigveda zahlreiche Beschreibungen von Konjunktionen und anderer astronomischer Ereignisse zu enthalten. Aufgrund von beschriebenen Sonnenfinsternissen und astronomischer Bewegungen von Himmelskörpern, scheint die Rigveda zumindest teilweise viel älter zu sein, als jetzt Konsens ist. Soweit ich es verstehen konnte, sind die Mitanni-Dokumente auch nicht in altem Vedischen Sanskrit geschrieben worden, sprachlich könnten sie sogar eher späterem Avestan ähneln. Und ich möchte dies noch einmal wiederholen, ich stelle dies fest, obwohl ich kein Hindu bin und obwohl ich keine Verbindung zu Indien habe. Allerdings, selbst wenn man einige astronomische Beziehungen versteht, da die Rigveda auch zahlreiche „Wortspiele“ und Anspielungen enthält, in altem vedischen Sanskrit, bleibt sie sehr schwer zu verstehen.
Ich glaube, andere Pfeiler sind ebenfalls astronomische Beschreibungen. Insbesondere geht es dabei um Berechnungen von Konjunktionen, die dabei helfen können, den Mondkalender auszugleichen, der ja nicht exakt ist. Ich stelle fest, dass die Mayas sehr ähnliche Berechnungen hatten. Da allerdings auf den Bildern viele Pfeiler nicht ganz sichtbar sind, manche Pfeiler auch noch nicht ausgegraben wurden oder sogar beschädigt sind, kann man oft nur spekulieren (ein „H“ mehr oder weniger kann dann natürlich viel ändern).
„References“
Bilder und Graphiken sind vom Deutschen Archäologischen Institut oder wurden durch die Werkzeuge „Stellarium“ und „Kstars“ erzeugt oder wurden von mir selbst konzipiert und gezeichnet.